Surprise (Schiff)
Inhaltsverzeichnis
Die Surprise in der Romanreihe
Die Surprise ist Jack Aubreys fiktives Schiff, das in sehr vielen Romanen der Aubrey-Maturin-Reihe vorkommt. Es ist eine ehemals französisches Fahrzeug. Aubrey fuhr bereits als Midshipman auf diesem Schiff, wie aus Rückblicken in der Romanreihe ersichtlich ist. Das Kommando über die Surprise übernimmt Aubrey 1805 (Roman HMS Surprise), und es spielt bis zum letzen Band immer wieder eine wichtige Rolle.
Wichtige Besatzungsmitglieder der Surprise
Thomas Pullings
Bewaffnung und Spitznamen der Kanonen
Die Surprise war zwar als 28-Kanonen-Schiff klassifiziert, aber zur Zeit Jack Aubreys waren diese einstmals zutreffenden Schiffsbezeichnungen nicht mehr wörtlich zu nehmen, da insbesondere mit der Einführung der Carronaden seit dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg die Bewaffnung vermehrte, so daß in der Praxis die Gesamtgeschützzahl der Schiffe nun fast immer größer war als die Schiffstypenbezeichnung besagte. [1] Die Surprise war auf dem Batteriedeck mit Zwölfpfünder-Kanonen bewaffnet, dazu kamen zwei bronzene Neunpfünder und Carronaden auf Achterdeck und Back. Für einige der Geschütze werden in den Romanen Spitznamen erwähnt: Neben einem der Neunpfünder namens Beelzebub gab es Belcher, Bulldog, Fumping Billy, Jumping Billy, Mad Anthony, Nancy Dawson, Nancy's Fancy, Revenge, Spitfire, Sudden Death, Tom Crib, Towser, True Blue, Viper und Wilful Murder.<ref>Für detaillierte Nachweise in der englischen Ausgabe der Romanreihe siehe / HMS Surprise in WikiPOBia Bei diesen Spitznamen ließ sich Patrick O'Brian offenbar von jenen inspirieren, die von U.S.S. Chesapeake überliefert sind - es gibt da einige Namensgleichheiten. Der britische Chronist des Krieges von 1812, William James (1817) berichtet über die amerikanische Fregatte (Unterstreichungen hinzugefügt, um auf die Übereinstimmungen hinzuweisen):
"The Chesapeake's guns had all names, engraven on small squares of copper-plate. To give some idea of American Taste in these matters, here follow the names of her guns upon one broadside: - Main-deck; Brother Jonathan, True Blue, Yankee Protection, Putnam, Raging Eagle, Viper, General Warren, Mad Anthony, America, Washington, Liberty for Ever, Dreadnought, Defiance, Liberty or Death. - Forecastle; United Tars, shifting 18-pounder, Jumping Billy, Ratler, Carronades. Quarter-Deck; Bull-dog, Spitfire, Nancy Dawson, Revenge, Bunker's Hill, Pocahontas, Towser, Wilful Murder, carronades; total 25."
Gemälde der Surprise
Auf zahlreichen Umschlagbildern der Romanreihe sind detaillierte Gemälde der Surprise von Geoff Hunt zu sehen, die speziell für die Bücher angefertigt wurde.
Die Surprise im Film
Um an eine Surprise für den Film "Master and Commander" (2003) zu kommen, wurde auf einen bereits existierenden Nachbau einer Fregatte zurückgegriffen: Die Rose. Sie war 1970 auf Veranlassung John Fitzhugh Millars in Lunenburg, Neuschottland als Replik einer britischen Fregatte von 1757 gebaut worden und etliche Jahre als "sail training ship" unterwegs. Patrick O'Brian hatte die Rose 1995 anläßlich einer Pressekonferenz zum Erscheinen des Romans "The Commodore" besucht. Für den Film wurde das Äußere des Schiffs offenbar in Anlehnung an die Originalpläne der Surprise oder auch die Illustrationen Geoff Hunts verändert. Markant ist das neue, nach französischer Manier gestaltete Heck und eine neue Galionsfigur. Seit 2004 ist die Film-Surprise im San Diego Maritime Museum beheimatet. 2006 besuchte Russel Crowe "sein" Filmschiff noch einmal. Die für die Dreharbeiten notwendigen internen Änderungen des Schiffs wurden mittlerweile rückgängig und das Schiff damit wieder seetüchtig gemacht. Seit 2007 unternimmt die Surprise regelmäßig Segeltörns.
Die historische Surprise
Als Vorbild für das Schiff Jack Aubreys diente Patrick O'Brian die Surprise der Royal Mavy, die von 1796 bis 1802 als Schiff 6. Ranges in britischen Diensten stand. Gebaut wurde es 1794 in Frankreich als Corvette Unité mit einer Bewaffnung von vierundzwanzig Achtpfündern. Nachdem die Unité 1796 von den Briten gekapert worden war, wurde sie als Surprise mit einer Bewaffnung von 24 9-Pfündern auf dem Batteriedeck, 8 4-Pfündern und vier 12-Pfünder-Carronaden auf dem Achterdeck sowie 2 4-Pfündern und 2 12-Pfünder-Carronaden auf der Back in Dienst gestellt. Die Besatzung war 200 Mann stark. 1802 wurde das Schiff verkauft.
Anmerkungen
- ↑ Siehe zur tatsächlichen Bewaffnung auch den Abschnitt über die historische Surprise.
Weblinks
The Ships of Jack Aubrey: HMS Surprise