Cuthbert Collingwood

Aus HMS Lydia - Lexikon marinehistorischer Romane
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Cuthbert Collingwood war ein britischer Admiral. Er führte in der Schlacht von Trafalgar die zweite der britischen Flotte Kolonne ins Gefecht.

Jugend und Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg und Friedenszeit 1750-1793

Am 26. September 1750 wurde Cuthbert Collingwood in Newcastle upon Tyne geboren. Mit 11 Jahren trat er in die Royal Navy ein und diente unter Captain Richard Brathwaite, einem Verwandter von ihm, auf der Shannon. Mehrere Jahre verbrachte er unter dem Kommando von Brathwaite, in denen er das Seemannshandwerk lernte.

Im März 1772 wurde Collingwood auf die Lennox versetzt, zwei Jahre später segelte er auf Preston zum nordamerikanischen Kriegsschauplatz. Am 17. Juni 1775 erlebte Collingwood die Schlacht von Bunker Hill bei Boston mit. Die Stadt war seit 1768 in britischer Hand, aber im April 1775 begannen die kontinentale Milizen unter General Gage eine Belagerung. Um die Briten an Ausfällen zu hindern, ließ Gage den Bunker Hill, eine strategisch günstige Erhebung vor der Stadt, einnehmen. Die im Hafen liegende britischen Schiffe beschossen die amerikanische Stellung. Das zeigte zwar keine allzu große Wirkung, und die Schlacht wurde letztlich unter großen Verlusten durch Infanterie zugunsten der Briten entschieden, aber Collingwood wurde nach der Schlacht zum Leutnant befördert.

Im März 1776 wurde Collingwood auf die Hornet unter Kapitän Haswell versetzt, die in die Karibik segelte. Mit Captain Haswell gab es Auseinandersetzungen. Es kam am 30. September 1777 sogar zu einem Kriegsgerichtverfahren gegen Collingwood, bei dem er jedoch völlig rehabilitiert und darüber hinaus ausdrücklich gelobt wurde. Collingwoods nächste Station war die Lowestoffe, auf welcher er 1. Leutnant wurde. Hier begann Collingswoods lebenslange Freundschaft mit Horatio Nelson, der ebenfalls Leutnant auf der Fregatte war.

1779 übernahm Collingwood von Nelson, der auf die Fregatte Hinchinbrooke wechselte, die Brigg Badger. Kurz darauf folgte Collingwood Nelson auf die Hinchinbrooke. 1780 löste Collingwood Nelson als Kommandanten der Fregatte ab.

Unter Nelson nahm Collingwood an der erfolglosen Nicaragua-Expedition im Frühjahr 1780 teil. Ziel der Expedition waren die spanischen Häfen, welche die USA in ihrem Freiheitskampf unterstützen. Es war weniger die spanische Gegenwehr als die klimatischen Bedingungen, die den Feldzug vereitelten. Ein Großteil der Besatzungen fiel Krankheiten zum Opfer und so musste die Unternehmung erfolglos abgebrochen werden.

Im Dezember 1780 übernahm Collingwood das Kommando auf der Pelican, welche jedoch im folgenden August auf den Morant Keys strandete. 1783 erheilt das Kommando der Mediator im Karibikgeschwader von Nelson und blieb dort bis 1786. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, den kolonialen amerikanischen Handel mit den westindischen Inseln zu unterbinden.

Von 1786 bis 1793 lebte Collingwood, bis auf eine Reise an Bord der Mermaid in die Karibik, ausschließlich in England. 1791 heiratete er Sarah Blackett, eine Enkeltochter von Admiral Roddam. Das Paar siedelt in der Nähe von Newcastle an. 1792 wurde die erste Tochter Sarah geboren, 1793 folgt Mary Patience.

Der Krieg gegen die französische Republik: Glorious 1st of June, St Vincen & Blockade 1794-1802

Als der Krieg gegen Frankreich ausbrach übernahm Collingwood das Kommando der Barfleur unter Konteradmiral Bowyer und wurde Teil der Kanalflotte unter Lord Howe. Auf der Barfleur nahm Collingwood am 1. Juni 1794 an der Seeschlacht des "Glorious First of June" teil. Nachdem Bowyer verwundet wurde, übernahm er das Kommando und hatte großen Anteil an dem Erfolg der Schlacht. Dennoch wurde er von der Admiralität übergangen: Bowyer wurde mit einer Goldmedaille ausgezeichnet und geadelt.

Am 14. Februar 1797 nahm er unter dem Kommando von Admiral John Jervis an der Seeschlacht bei Kap St. Vincent teil. Sein Mut und seine Entschlossenheit in diesen Schlachten brachten ihm großen Ruhm in der Royal Navy ein. Als Admiral Jervis ihm mitteilte, dass er aufgrund seiner Verdienste in der Schlacht eine Goldmedaille erhalten soll, lehnte er diese mit dem Verweis auf die Schlacht vom "The Glorious First of June" ab. Schließlich erhält er zwei Medaillen und seine Verdienste an beiden Schlachten wurden ausgezeichnet.

Anfang 1799 wurde er zum Rear Admiral of the White befördert und übernahm das Kommando der Kanalflotte. Auf seinem Flaggschiff Triumph beteiligte er sich an der Blockade von Toulon.

Seekrieg gegen Napoleon: Blockade, Trafalgar und Mittelmeergeschwader 1803-1810

Während des Friedens von Amiens hielt Collingwood sich in England auf, wurde nach Kriegsausbruch umgehend reaktiviert und überwachte daraufhin die in Brest liegende französische Flotte. Als er England und seine Familie verließ, ahnte er nicht nicht, daß er sie nie wieder sehen würde.

1804 wurde Collingwood er zum Vize-Admiral der Blauen Flagge befördert. Nachdem die französische Flotte unter Admiral Pierre Villeneuve aus dem Hafen von Toulon ausbrechen konnte, wurde das Geschwader von Collingwood nach Süden beordert um die spanischen Häfen zu blockieren.

Admiral Nelson, der Villeneuves Flotte vergeblich bis in die Karibik verfolgte, segelte mit seinem Verband zurück nach England. Dort erfuhr er, dass sich die französische Flotte im Hafen von Cadiz eingefunden hatte. Er machte sich unmittelbar auf dem Weg und traf am 29. September 1805 mit weiteren drei Linienschiffen auf die britische Blockadeflotte unter Collingwood. Nelson übernahm das Oberkommando über die zahlenmäßig unterlegene Flotte. Mit der Royal Sovereign an der Spitze führte Collingwood die zweite Kolonne der britischen Flotte in der Schlacht vom Kap Trafalgar, in der die französisch-spanische Flotte vernichtend geschlagen wurde. Mit dieser Niederlage waren Napoleons Invasionspläne hinfällig. Mit diesem Sieg schwang sich Großbritannien endgültig zuer Herrscherin der Meere auf. Der siegreiche Nelson wurde in der Schlacht tödlich verwundet. Nach dem Tod des Freundes und Vorgesetzten übernahm übernahm Collingwood das Kommando der britischen Flotte. Ihm ist es zu verdanken, dass die britischen Schiffe im schweren Sturm nach der Schlacht nicht verloren gegangen sind.

Am 9. November 1805 wurde Collingwood zum Vize-Admiral der Roten Flagge befördert und trat nun offiziell die Nachfolge von Nelson als Oberbefehlshaber der Mittelmeerflotte an. Am 20. November 1805 wurde er zum Baron Collingwood of Caldbourne and Hethpoole in der Grafschaft Northumberland ernannt und erhielt eine jährliche Pension von 2.000 Pfund.

Collingwoord versuchten in den folgenden Jahren vergeblich, die Reste der französischen Flotte in einer weiteren großen Schlacht zu stellen. Den weitgehend ereignislosen, dafür administrativ und organisatorisch anspruchsvollen Oberfehl über die Mittelmeerflotte gab er nach der Schlacht von Trafalgar zu seinem Leidwesen nicht wieder ab. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes bat er mehrmals um seine Ablösung, wurde jedoch von der Admiralität nicht entlassen. Erst am 3. März 1810 erhielt er endlich den erlösenden Befehl nach England zurückzukehren. Aber es war zu spät, am 7. März 1810 starb er an Bord der Ville de Paris vor Port Mahon.

Cuthbert Collingwood wurde neben Horatio Nelson in der St. Paul's Cathedral in London bestattet. Wie Nelson ohne männlichen Erben, verfiel die Peerswürde nach seinem Tod.

1828 wurde Collingwooods private Korrespondenz veröffentlicht, die als wichtige Informationsquelle gilt.