Victory (Schiff)

Aus HMS Lydia - Lexikon marinehistorischer Romane
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Die Victory in den 1790er Jahren. Gemälde von Monamy Swaine.

Die Victory ist ein 1765 gebautes und noch immer existierendes britisches Linienschiff. Es diente Horatio Nelson 1805 in der Schlacht von Trafalgar als Flaggschiff.

Geschichte der Victory

1759, noch während des Siebenjährigen Krieges, wurde der Bau eines neuen 100-Kanonen-Schiffs beschlossen. Den Entwurf erarbeitete Thomas Slade, einer der erfolgreichsten britischen Marinekonstrukteure des 18. Jahrhunderts, auf Basis der Zeichnungen des Royal George. Gebaut wurde das Schiff in einem Trockendock in Chatham. Die Victory wurde 1765, nach Beendigung des Krieges, fertiggestellt. Abgesehen von einer kurzen See-Erprobung, wurde der Dreidecker für die nächsten dreizehn Jahre abgetakelt und ohne Bewaffnung in Reserve gelegt. Nach Ausbruch des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges wurde das Schiff 1778 wieder in Dienst gestellt und nahm an den Gefechten vor Ouessant 1778 und 1781 sowie am Entsatz für Gibraltar 1782 teil. Während des Krieges gegen die französische Republik war die Victory 1797 das Flaggschiff des Admirals John Jervis in der Schlacht von St. Vincent. 1800-1803 wurde die Victory grundlegend repariert und diente anschließend Nelson als Flaggschiff bei Trafalgar. In den folgenden Jahren transportierte die Victory in einem Einsatz Truppen nach Spanien und war unter James Saumarez in der Ostsee. 1812 wurde die Victory außer Dienst gestellt und 1814-1816 nochmals repariert und umgebaut. Das Schiff kam nach 1812 nicht mehr als Kriegsschiff in den aktiven Dienst und diente bis in die 1920er Jahre in verschiedenen stationären Funktionen in Portsmouth. 1922 begann die Restaurierung des Schiffs mit der Absicht, sein Erscheinungsbild jenem von Trafalgar wieder anzunähern. Die Victory befindet sich heute in Portsmouth im Trockendock.

Die Victory in Romanreihen

Aufgrund ihrer Prominenz erscheint die Victory in verschiedenen Historienromanen.

Die Victory in der Hornblower-Reihe und im Film "Des Königs Admiral"

In der Kurzgeschichte "Hornblower und die Witwe McCool" dient Hornblower 1799 oder 1800 in auf der Renown in einem Blockadegeschwader, dessen Flaggschiff die Victory ist. 1811 trifft Hornblower nach seiner Flucht aus Frankreich mit der Witch of Endor in der Biskaya zunächst auf die Triumph unter Hardy, dem Freund Nelsons und Kommandanten der Victory bei Trafalgar, und wird dann auf die Victory gebracht, auf der Lord Gambiers Flagge weht. In der Verfilmung "Des Königs Admiral" sind am Ende des Films Außenaufnahmen der echten Victory in Portsmouth zu sehen (während die Szenen übrigens in Plymouth spielen sollen). Die Unterredung mit dem Admiral, der Hornblower zu seiner Flucht beglückwünscht, ist aber nicht auf der Victory, sondern in einer Kulisse gedreht. Etwas merkwürdig ist der Umstand, daß man Hornblower vom Kai aus über eine Gangway auf das unbeweglich liegende Schiff steigen sieht, während in der anschließenden Szene auf dem Achterdeck eine Bewegung des Schiffs in der Dünung vorgetäuscht wird.

Die Victory in der Aubrey-Reihe

Die Victory hat eine Art Cameo-Auftritt im Roman "The Surgeon's Mate" als Flaggschiff des Admirals James Saumarez in der Ostsee. Als Patrick O'Brian jedoch bemerkte, daß Saumarez und die Victory sich zum entsprechenden Handlungszeitpunkt seines Romans entgegen seiner früheren Annahme tatsächlich gar nicht mehr in der Ostsee befand, und tilgte er aus Respekt vor disem "noblen Schiff" den Namen aus dem Roman, wie er im Vorwort erläutert.

Weblink

HMS Victory - Offizielle Internetpräsenz