Hotspur (Schiff)

Aus HMS Lydia - Lexikon marinehistorischer Romane
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HMS Hotspur ist eine "Korvette" bzw. Sloop, die von Horatio Hornblower ab 1803 kommandiert wird.

Die Hotspur in den Erzählungen

"Die Hotspur war nur eine Korvette, ihre Außenhaut und Verbände waren sogar noch schwächer als die einer Fregatte. Die zwanzig Neunpfünder, die sie - ohne die Carronaden gerechnet - als Gefechtskraft in die Waagschale werfen konnte, waren Langrohrgeschütze, waren zum Schießen auf ein paar Kabellängen besser geeignet als zum Nahkampf, bei dem ihre größere Treffsicherheit nicht mehr zur Geltung kam. Die Hotspur war das kleinste Fahrzeug mit drei Masten, Back und Achterdeck, das in der Liste der Kriegsschiffe zu finden war" (Ausg. Büchergilde Gutenberg, "Hornblower auf der Hotspur", S. 58).

Kurz von Ausbruch des Krieges 1803 wird die Hotspur zur Aufklärung an die französische Küste entstandt. Auch nach Ausbruch des Krieges sammelt sie Informationen, besonders von Fischern. Die Hotspur verpaßt die Teilnahme an der Aufbringung der spanischen Schatzflotte 1804. Kurz nachdem Hornblower das Kommando an seinen Nachfolger abgibt, läuft das Schiff in den gefährlichen Küstengewässern auf einen Felsen und geht verloren, wobei ein Teil der Mannschaften gerettet wird.

Besatzung der Hotspur

"Die Hotspur hatte das Glück gehabt, daß sie nach der Einrichtung der Preßkommandos als allererstes Schiff bemannt wurde. Von ihren hundertfünfzig Mann waren nicht weniger als hundert erfahrene Seeleute im Range von Vollmatrosen, dazu kamen nohc zwanzig Leichtmatrosen, zwanzig Schiffsjungen und nur zehn unbefahrene Landratten. Das war ein ganz ungewöhnliches Zahlenverhältnis, eines, das im Lauf der weiteren Mobilmachung der Flotte wohl auf keinem anderen Schiff mehr zu erzielen war" (Ausg. Büchergilde Gutenberg, "Hornblower auf der Hotspur", S. 52).

Horatio Hornblower, Kommandant

William Bush, 1. Offizier

Prowse

Cargill

Historischer Hintergrund

Der von Forester verwendete Begriff "Korvette" wurde zur betreffenden Zeit in der Royal Navy nicht gebraucht. Man sprach stattdessen von einer "Sloop", oder im Falle der Hotspur genauer von einer "Ship Sloop with quarterdeck". "Ship" bezieht sich auf die Vollschiffstakelung, denn es gab auch Sloops mit Briggtakelung. Auch gab es vollgetakelte Sloops ohne "quarterdeck", das waren "flush decked ship sloops", also Glattdecker im Gegensatz zu einem Fahrzeug, das über dem eigentlichen Batteriedeck noch Achterdeck und Backdeck besaß. Alle Sloops, egal welcher Bau- und Takelungsart, wurden von Commandern befehligt. Sie hatten ursprünglich nicht mehr als 18 Geschütze.

Das führt zu einem kleinen Problem in Foresters oben zitierter Beschreibung des Schiffs. Mir zwanzig Neunpfündern auf dem Batteriedeck und zusätzlich den an anderer Stelle noch erwähnten Carronaden auf Achterdeck und Back entspricht sie eigentlich einem "Sixth Rate" oder "Post Ship" von nominell 20 Kanonen. Die Bezeichnung "Post Ship" leitet sich aus dem Umstand ab, daß Schiffe ab 20 Geschützen die kleinsten waren, die von einem "Post Captain", also einem richtigen Kapitän (im Unterschied zu Leutnanten oder Commandern) kommandiert wurden. Die Hotspur wäre also eigentlich ein wenig zu groß für Hornblower, der ja erst Commander ist. "Quarter decked ship sloops" aber führten lediglich 16-18 Sechspfünder (also ein leichteres Kaliber als die "Post Ships" und Foresters Hotpsur) auf dem Batteriedeck. Auch auf den Aufbauten dieser Sloops wurden zur hier interessierenden Zeit noch einige Carronaden aufgestellt.